Der Tauchclub Harz e. V. aus Wernigerode feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Traditionell gehört zum Jahresabschluss auch das Weihnachtstauchen dazu. Schwierig nur, wenn man kein Vereinsgewässer mehr hat, wie hier seit einem Jahr. So waren ein paar Recherchen nötig, um mit einem kleinen Trupp von 11 Tauchern in das 5°C kühle Nass abzutauchen. Ein alter Kiessee in der Nähe von Calbe gehört noch zu den immer weniger werdenden Gewässern, in denen man diesem entspannenden Hobby frönen kann. Ein ortskundiger Taucher hatte vorher die Highlights dieses Sees maximal 13 m tiefen Sees ergründet und andere Kollegen hatten Orientierungsleinen gespannt, denn häufig im Jahr gibt es hier schlechte Sichtweiten. Jetzt konnten sich die Taucher über 7-8 Meter freuen, was für deutsche Gewässer schon gut ist und brauchten die Leinen nicht unbedingt. Mit Kompasspeilung wurden ein alter Verladebunker mit samt Schatztruhe gefunden. Diverse große Reifen zum Durchtauchen, Skulpturen, altes Bergbaugerät und eine ausgediente Drohne und sogar ein Weihnachtsbaum ließen die 40 Minuten schnell vergehen. Die meisten der Taucher hatten Trockentauchanzüge, drei Kollegen waren in den weniger isolierten Nasstauchanzügen unterwegs. Einer von ihnen war eigentlich ein Trockentaucher, aber wenn der Anzug eine kleine Undichtigkeit hat, wird man fix zum Nasstaucher. Es war eine schöne Runde, die mit ein paar Grillwürstchen und Glühwein zum Ausklang zu Ende ging. Man war sich einig, hier wieder zusammenzukommen. Dieser See hat noch einige Geheimnisse zu ergründen.
Sprintpokal Leipzig
Lange sah es wieder so aus, als würde die Pandemielage den Wettkampfsportlern des TC Harz einen Strich durch ihre Planung machen. Bis wenige Tage vor dem eigentlichen Wettkampf war noch nicht klar, ob der Sprintpokal in Leipzig stattfinden wird. In Sachsen wurden die Bestimmungen, wegen der sehr hohen Infektionszahlen, so verschärft, dass Sportveranstaltungen nicht zulässig sind. Die Verantwortlichen der DHFK Leipzig konnten jedoch erreichen, dass der Wettkampf stattfinden durfte. Die Anforderungen an alle Teilnehmer waren hoch, so mussten alle Sportler, Trainer, Kampfrichter und Eltern am Wettkampftag einen gültigen Test nachweisen.
Die Wernigeröder konnten mit einer kleinen Mannschaft nach durchweg negativen Testergebnissen die Reise nach Leipzig antreten.
Vor Ort trafen sie auf eine völlig ungewohnte Situation – die Schwimmhalle war kaum gefüllt und die Sitzplatzsuche stellte kein Problem dar. Nach dem Einschwimmen mit ganz viel Platz starteten die Wettkämpfe. Für die Mannschaft aus Wernigerode, insbesondere für Noah Dalichow, starteten die Wettkämpfe mit einem Knaller. Noah ging über die 50 m Apnoe neben 4 Weltmeistern/ Weltrekordhaltern in einem Lauf an den Start. Dieser überragend besetzte Lauf beflügelte Noah, der wegen der Klausurenphase nur verringert trainieren konnte, zu einer neuen Bestzeit.
So positiv es begann, ging es mit dem folgenden Wettkampf weiter. Marnie Weißenborn konnte über die in Deutschland noch nicht etablierten 50 m BiFin diesen Wettkampf gewinnen. Die BiFin Wettkämpfe werden mit zwei speziellen Wettkampfgummiflossen geschwommen. Diese Strecken sind bei internationalen Wettkämpfen häufig die Höhepunkte im Wettkampfplan.
Die folgenden Wettkämpfe brachten für die Wernigeröder Starter zahlreiche neue Bestzeiten. So konnten Marlen Zündel, Sophie von Gynz Rekowski und Elisabeth Risse sich auf (noch) ungewohnten Strecken wie die 100 m Streckentauchen beweisen. Auf der gleichen Strecke musste sich Noah Dalichow nur um wenige Zehntelsekunden geschlagen geben, freute sich jedoch über einen unerwarteten 2. Platz. Entsprechend der guten Leistungen war die Stimmung in der Mannschaft sehr gut. Dazu trug der zweite Sieg des Tages durch Marnie Weißenborn über die 50 m FS ein großes Stück bei. Konnte sie sich doch Hoffnungen auf den Gewinn des Sprintpokals in ihrer Wertungsgruppe machen. Mit diesen vielen positiven Ergebnissen und Gefühlen ging es für die 4 Mädchen des TC Harz in die abschließende 4 x 100 m Staffel. Noch einmal gelang es Marnie Weißenborn, Sophie von Gynz Rekowski, Marlene Zündel und Elisabeth Risse ihr Bestes zu geben und die Konkurrenz hinter sich zu lassen und zu gewinnen. Marnie Weißenborn freute sich am Ende über einen zweiten Platz in der Gesamtwertung, war sie doch nur um wenige Punkte und damit einige Zehntelsekunden hinter der Konkurrentin aus Rostock gelandet. Damit fand das kurze Wettkampfjahr der Sportler des Tauchclub Harz ein frühes aber sehr erfolgreiches Ende. Die Sportler nutzten diesen Abschluss, um der DHFK Leipzig für die Ausrichtung des Wettkampfes unter solch schwierigen Vorzeichen, ihren Eltern, den Kampfrichtern Elisabeth von Gynz Rekowski, Hanka Zündel, Claudia Dalichow und Louis von Gynz Rekowski Danke zu sagen. Der Einsatz der Wernigeröder Kampfrichter trug wesentlich zu dem positiven Ergebnis bei, denn nur dadurch konnte ein (fast) komplettes Kampfgericht gestellt werden. Schließlich bedankten sich alle bei ihrem Lieblingsfahrer und –Begleiter Thomas Engelke sowie den Stadtwerken Wernigerode für die Unterstützung in diesem Wettkampfjahr.
Unser Verein wurde 50 und das musste auch gefeiert werden. Leider ist eine Feier unter Pandemiebedingungen nicht so einfach zu organisieren. Wir haben deswegen lange überlegt, sind aber letztendlich doch zu dem Entschluss gekommen, dass 50 Jahre eine lange Zeit sind und wir das Jubiläum feiern wollen.
Eingeladen wurden Gründungsmitglieder, Sportfreunde vom anderen Wernigeröder Tauchclub Nereus und ehemalige Vereinsvorstände und langjährige Mitglieder.
Natürlich kam auch der Vorsitzende des Kreissportbund Jörg Augustin und für den Vorstand des Landestauchsportverbands war unser Mitglied Uwe Schwiefert da.
Zunächst eröffnete unsere Vereinsvorsitzende Birgit Galler mit einigen pandemiebedingten erklärenden Worten das Buffet.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, stellte Dirk Landwehrs alle Gäste vor und Jörg Augustin gratulierte mit ein paar Worten.
Danach erzählten die Gründungsmitglieder Uwe Söchting und Thomas Liesegang vom Tauchen zu GST Zeiten.
Viele Anekdoten wurde um Besten gegeben und auch unser langjähriger stellvertretende Vorsitzende Volker Hoffmann und unser Tauchlehre Frank Schumm konnten von Ihren Erlebnissen berichten.
Wir haben viel miteinander erzählt und so verging der Abend wie im Fluge. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, schade nur das neben dem Vorstand nur wenige aktive Mitglieder den Weg in das Sebastiansschützenhaus gefunden haben. Aber andererseits auf Grund der Pandemie ist es auch verständlich.