Liebe Tauchsportfreunde,
nicht mehr oft findet man Seen, in denen es was neues zu entdecken gibt. Zu Pfingsten hatte der TC Harz nach Wegeleben eingeladen. Doch niemand wußte wirklich, was uns hier erwartete.
Dieser Montag hat denkwürdige Ergebnisse geliefert:
Ein Vorauskommando hatte sich in geheimer Mission bereits vor dem Treffpunkt verabredet, um gründlichst gebrieft in dieses güllegrüne Hölle (32) abzutauchen. Das SEK hatte sich speziell präpariert (44), um wie es etwas bescheiden hieß „einen Etappensieg“ auf der Suche nach dem „Gold“ zu erringen. Schnell wurde im Hintergrund sichtbar eine Notfalltafel angebracht (32). Die Stimmung war sehr ernst (35). Vom Kommandoführer wurde uns ausdrücklich das zeigen von Fotos mit Erkennungscharakter untersagt. Ich halte mich dran Eile, versprochen! Nur ein unscharfes Foto kam durch die Zensur (41).
Nachdem wir nun eine erhebliche Zeitüberschreitung bei der Mission vermerkt hatten und unsere Kameraden schon innerlich als wohl für den nächstjährigen Vereinbeitrag rückständige Zahler eingestuft hatten, tat sich plötzlich etwas im See. Orangene Winkelemente, aufblasbar wohl, zeigten uns an: hier ist etwas gefunden worden (47). Oder waren unsere Kameraden in Not? Nach intensiver Beratung beschlossen wir, vorerst nicht die Rettungskette auszulösen. Bei der Sicht hätte es Stunden gedauert, bis jemand einen Taucher gefunden hätte. Und wer von uns (mal ehrlich) wollte in dieser zugigen Gegen den Pfingstmontag bis in die Nacht hinein verbringen. Und alles noch mit der Aussicht auf schlechte Nachrichten. Nein, praktischerweise wurde durchgezählt und erfreut festgestellt, dass nun das Grillgut reichen würde. Also: Grill anwerfen!
Völlig unerwartet erschien das SEK, scheinbar wohlbehalten und zerstörte mit dieser Überrumpelungsaktion unsere Pläne. Unter dem Einfluß einer schweren Stickstoffnarkose hörte man einige von einem weiteren Tauchgang reden. Hier schien also doch etwas Wichtiges verborgen worden zu sein vor uns Normaltauchern. Immerhin konnten wir soviel erfahren, dass der See wohl nicht vermint sei, gleichwohl eine riesige grüne Tonne herumschwamm, die nichts Gutes verhieß.
Deshalb nahmen Carsten und ich die Herausforderung an, uns in dieses noch nie vorher erkundete Gewässer zu wagen.
Schon beim Abtauchen merkten wir: es wird hart, bei diesen Sichtbedingungen von 1-3m und einem aufdringlichen grün den TG gemeinsam zu beenden (60). Plötzlich stand ein Wächter im Weg, als wir gerade in die grüne Hölle vorstoßen wollten (36, 39). Carsten konnte ihn beschwatzen und wir durften weiter. Do was war das? Eine seltsame Plattform auf 10m Wassertiefe mit völlig klarer Sicht (46). Hier schien sich schon lange keiner hin verirrt zu haben. Der Zweck dieser Einrichtung blieb für uns vorerst unklar. Doch wenige Minuten später- eine fliehende Gestalt (51). Nur dem Träger von Force Fins war es möglich, dem ominösen Monster zu folgen (60). Mit geschickter Nachahmung seiner Schwimmbewegungen gelang es kurzzeitig sein Vertrauen zu erschleichen (53). Der Anblick jedoch erschütterte uns. War dies der so lange vermißte legendäre Weltkriegsteilnehmer? War er wieder da? (56,56 Detail) Gut etwas schwammig war er schon und die Uniform schien auch nicht in bester Verfassung, aber Helm hatte er auf, war also gefechtsbereit. Doch ehe wir mit ihm noch ein Gespräch beginnen konnten, war er im grünen Nebel verschwunden.
Später kämpften wir uns noch durch einen Urwald (62, 66) und machten zur nervlichen Entspannung ein paar Tarierübungen. Zumindest dafür schien das Gewässer geeignet.
Wir möchten bitten, diese spektakuläre Begegnung vorerst nicht den Medien zu melden, sonst wird der See in bälde einem Heereslager gleichen. Außerdem bitte keinesfalls weiter nachforschen, wer zum Kern des SEK gehörte. Wir hörten nur raunen, dass man da noch mal hin müsse. Gold läge irgendwo verborgen. Na ja. Es wird ja gern etwas übertrieben in Taucherkreisen.
Zum Abschluss kam es noch zu einer kleinen Technikkonferenz mit dem technischen Leiter einer anderen Einsatzgruppe zur Ausrüstungsfragen beim Bojensetzen (73). Nach längerer Debatte konnte man sich einigen, dass alles so gemacht wird, wie der Kollege vom SEK dies wünscht. Bravo!
Letztlich überlebten alle und das ist ja erstmal das Wichtigste.
Schöne Pfingsten noch…
Gruß
Wolfgang