Wo und wie droht die Gefahr? Das war die Frage die 70 Taucher und Wassersportfreunde aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen zu einem spektakulären Seminar in das Hotel „Grüne Tanne“ nach Mandelholz lockte. Der Tauchclub Harz Wernigerode hatte den Dipl. Biologen Uli Erfurth aus Jena zu diesem Thema eingeladen.
Wenn man bedenkt, dass es jährlich 20 000 Unfälle nur mit Fischen gibt, bei denen 100 tödlich sind, ist es nicht verwunderlich, wenn man etwas genauer über solche Angriffe wissen möchte. Dabei unterscheidet man aktiven Gifteinsatz – zur Verteidigung und Nahrungsaufnahme, und passiven Gifteinsatz – zum Schutz vor Fressfeinden. Es war auch für viele Teilnehmer neu das eine Krustenanemone das stärkste Gift auf unserem Planeten besitzt, wobei schon wenige Milligramm tödlich sein können.
Sollten wir jetzt gar nicht mehr ins Wasser gehen? Natürlich nicht. Aber wir sollten wissen, wie man sich verhält und was wir tun können, wenn die gefährlichen Waffen einiger Meerestiere zum Einsatz kommen. Waffen? Ja, möchte ich sagen. Wenn man erfahren hat, das Nesseltiere, wie zum Beispiel die Leuchtqualle im Mittelmeer auf einem Quadratzentimeter 200 Nesselzellen hat, die in 5 Millisekunden mit 150 bar eine Explosion mit 40 000facher Erdbeschleunigung ihr Stilett mit 1 500 km pro Stunde (schnellste Bewegung im Tierreich) in unsere Haut abfeuern. Ihr Gift ruft sehr schmerzhafte Hautrötungen hervor. Was tun? Oft wird aus Unkenntnis falsch behandelt und damit die Sache nur verschlimmert. Antworten gab es zu vielen verschiedenen Unfallursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Das Verständnis wurde auf sehr amüsanter Weise bei allen Teilnehmern geweckt. Aussagen wie „der Ehering wird zur tödliche Falle“ bekamen jetzt einen ganz anderen Blickwinkel. Natürlich durfte auch der Mythos Hai nicht fehlen. Aber auf seine Kappe kommen die wenigsten Unfälle (ca. 10 tödliche Unfälle pro Jahr – dagegen 200 Millionen abgeschlachtete Haie pro Jahr!).
Sind nicht eigentlich wir die Terroristen?! Wir dringen in den fremden Lebensraum ein und verhalten uns oft nicht entsprechend. Das Wissen um die Bewohner der Unterwasserwelt sollte das Verständnis und Handeln prägen.