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Flossenschwimmen

Weltcup im Finswimming in Eger mit Wernigeröder Beteiligung durch den TC Harz

Am letzten Februarwochenende jeden Jahres startet die Weltcupsaison der besten Finswimmer im ungarischen Eger. In diesem Jahr gingen, aufgrund der bereits in diesem Jahr gezeigten Leistungen, erstmalig vier Sportler der Tauchclub Harz in Eger an den Start. Nach einer sehr frühen Abfahrt und einem längeren Stau in Budapest erreichte bei Kaiserwetter die gut gelaunte aber müde Wernigeröder Delegation die Wettkampfstätte. Die Anmeldung und Kontrolle der Ausrüstung ertrugen alle geduldig. Danach worden das Hotel gesucht und die Zimmer bezogen. Sowohl das Hotel als auch die Zimmer waren sehr komfortabel und nach fast 12 Stunden Anreisebleib noch etwas Zeit für eine Siesta. Am Abend hieß es dann sich mit der Wettkampfstätte vertraut zu machen. Unsere Sportler teilten sich die Bahn mit einer französischen und einer italienischen Abordnung. Dennoch blieb genug Platz für ein erstes Kennenlernen des Wettkampfbeckens und zur Lockerung der von der Fahrt müden Glieder. Danach wurden wir ungewöhnlich schnell und aufmerksam im Hotel mit dem bereits herbeigesehnten Abendessen versorgt. Am Samstagmorgen, nach einem erholsamen Schlaf und einem reichhaltigen Frühstück, fanden sich die ersten Starter Noah Dalichow und Jan Henrik Hass zum Einschwimmen für ihren ersten Start ein. Hier bekamen die Jungs, die immerhin zum ersten Mal an einem Weltcup außerhalb Deutschlands teilnahmen, große Augen um das Gewusel im und um das Becken herum. Immerhin gingen 460 Athleten aus 16 Ländern an den Start und die Zeit sowie der Raum für das Einschwimmen sind begrenzt. Doch Jan und Noah fanden sich schnell mit den Bedingungen zurecht und bereiteten sich auf ihren ersten Start vor. Für beide hieß es die 50 Meter Apnoe, zu absolvieren. Beide erreichten die vom Trainer gestellte Zielzeit. Wobei Noah als Spezialist für die kurzen Strecken einen hervorragenden 19. Platz erreichte. Jan konnte mit einem 31. Platz unter den Besten der Welt sehr zufrieden sein. Die Mannschafts-kammeraden Nico Lissel und Louis von Gynz Rekowski unterstützten Jan und Noah in der beeindruckenden Halle und waren begeistert von der positiven Stimmung. Schließlich hieß es für beide und Jan nach der Mittagspause über die 200m Finswimming an den Start zu gehen. Louis und Jan gelang es ihre alten Bestmarken um mehrere Sekunden zu verbessern. Nico, der wegen einer längeren Krankheit noch Trainingsrückstand hat, schwamm an seine Bestmarke heran. Dieser positive erste Tag machte allen Lust auf die Wettkämpfe am Sonntag. Die Trainer aller deutschen Vereine trafen sich am Abend noch einmal zu einem intensiven Gedankenaustausch. Mit frischen Eindrücken und dem Kopf voller neuer Ideen war diese Nacht kürzer als gewünscht. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es für Louis, Nico und Noah erneut in die „Waschmaschine“ des Einschwimmens. Nach dieser perfekten Vorbereitung für die kommenden 100m Finswimming folgte eine Schrecksekunde für Noah. Beim Anziehen seines Wettkampfanzuges ging der Reißverschluss kaputt. Kurzer Hand wurde durch den Trainer und die Betreuer mittels Tape versucht zu retten, was zu retten war. Offensichtlich mit Erfolg, denn Noah konnte seine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr um über 1 Sekunde verbessern. Zum großen Glück des Pechvogels Noah, war ein Anbieter für Rennanzüge in der Schwimmhalle, so dass kurzerhand ein neuer Anzug gekauft wurde. Jan nutzte die Gunst der Stunde und überzeugte seine Eltern ebenfalls einen Rennanzug zu kaufen. Somit konnten die beiden in ihrer Alters-und Leistungsklasse wieder Chancengleichheit herstellen. Louis und Nico gingen am Vormittag noch über die 400m Finswimming, der Paradedisziplin der beiden, an den Start. Beiden war die Lust auf dieses Rennen im Vorfeld anzusehen. Die Taktik stand fest und einem guten Ergebnis nichts im Wege. Louis verbesserte seine Bestzeit um sagenhafte 7 Sekunden und Nico schwamm auf die Sekunde genau seine Bestzeit. Nach der Mittagspause mussten dann noch einmal Jan und Noah an den Start. Jan mit neuem Rennanzug und breiter Brust verbesserte seine alte Bestleistung deutlich. Noah, von dem Ereignissen um den kaputten Rennanzug und den darauf folgenden Wirren um den Neukauf doch mitgenommener als erwartet, konnte hier die Zielzeit nicht ganz erreichen. Dennoch schwamm er nur wenige Hundertstelsekunden an einer neuen Bestzeit vorbei. Und erreichte wieder eine Platzierung in den Top 20. Mit sehr guten Leistungen, voller neuer Eindrücke und positiven Gefühlen trat die kleine Wernigeröder Abordnung den Heimweg an. Die Sportler nutzen die Zeit und schliefen sich fit. Der Trainer und die Betreuer steuerten den Kleinbus, der dankenswerter Weise vom Autohaus Wernigerode zur Verfügung gestellt wurde, sicher in dem Harz zurück. In Wernigerode angekommen wurden die Sportler mit müden aber leuchtenden Augen am ganz frühen Montagmorgen von ihren Eltern freudig empfangen. Den Eltern gebührt an dieser Stelle auch der Dank, denn ihre Vorbereitungen und die intensive Unterstützung der Sportler ermöglicht es den Jugendlichen solche herausragenden Wettkämpfe erleben zu können. Die mit gereiste Vereinsvorsitzende Birgit Galler betont, dass ein ganz besonderer Dank Henning Hass gelte, der den Großteil der tausenden Kilometer den Bus fuhr und ganz wesentlich am guten Ergebnis der Sportler durch seine Unterstützung beigetragen hat.

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Bilder und Artikel von Holger Dalichow